Ort Essen
Bauherr Stiftung Zollverein
Wettbewerb 2017
Realisierung 2017 - 2023

Fotos: Petko Stoevski

Der Entwurf geht zurückhaltend und doch zeitgemäß mit dem Denkmal um. Auf den ersten Blick erscheint es, als würde die Kokerei durch die „Kuben“ weitergebaut. Tatsächlich wird jedoch die bauliche Struktur des Bestandes neu und sensibel interpretiert: Die Konstruktion selbst wird, wie bei der Kokerei, zum architektonischen Konzept der Einbauten. Die reduzierten Konstruktions- und Gestaltungselemente werden begrüßt und überzeugen funktional und gestalterisch. Der in zweierlei Hinsicht modulare Pavillon-Gedanke, der dem Entwurf zugrunde liegt, wird ausdrücklich gewürdigt. Die Wahl des Materials Industrieglas wird zustimmend aufgenommen, da es eindeutig neu in der Umgebung ist aber dennoch als zweideutige Interpretation des vorhandenen Bestands verstanden werden kann. Die Verlagerung der Station 1 vollständig freistehend in den Außenraum wird kritisiert, und ist so nicht gewünscht; auch vor dem Hintergrund, dass auf dem Gesamtareal der Zeche bereits zu viele neue solitäre Container entstanden sind. Ein weiterer Container ohne Bezug zum denkmalgeschützten Bestand soll vermieden werden. Gleichwohl ist das vorgeschlagene Freihalten des vertikalen Raumbezuges in die Höhe des Löschturmes aus denkmalspflegerischer und konzeptioneller Sicht ein großer Gewinn. Dies wäre jedoch auch gewährleistet, wenn die Station ein wenig in den Löschturm hinein “geschoben“ und damit Bestandteil des Bauwerkes würde.

Aus dem Ergebnisprotokoll zum 1.Platz